Warum Ayahuasca?

Eine persönliche Antwort: Weil es eine Medizin ist, die mich dazu gebracht hat, mich mit meinem Schatten auseinanderzusetzen, auch die dunklen Seiten meines Selbst auszuleuchten. Das ist nicht immer ein einfacher Prozess, aber er führt dazu, dass Du das Spiel Deines Egos und Deiner Konditionierungen einfacher durchschaust und Dich weniger getrennt von der Welt fühlst. Daneben hat Ayahuasca auch eine starke physische Komponente – es reinigt (das Erbrechen ist keine unerwünschte Nebenwirkung, sondern wichtiger Teil des Prozesses!) stärkt das Immunsystem und kann von Abhängigkeiten befreien.

Meine Empfehlung: Ayahuasca ist keine Partydroge und die Visionen sind nur ein Teil des sehr komplexen Heilungsprozesses. Der ganze Prozess ist die Medizin!

Was ist Ayahuasca?

Ayahuasca ist ein indigener Sud aus psychotropen Pflanzen. Seine Hauptbestandteile sind die Ayahuasca Rebe (Banisteriopisis Caapi, Seelenranke) und z.B. die Blätter des Kaffeebuschstrauches Chacruna (Psychotria Viridis) oder anderer DMT-haltiger Pflanzen. Die Ayahuasca Rebe enthält u.a. Harmin und Harmalin—Alkaloide, die als MAO-Hemmer dafür sorgen, dass das DMT ins Hirn gelangt. Das Harmalin der Rebe ist selbst psychoaktiv und u.a. für das Erbrechen bei der Einnahme von Ayahuasca verantwortlich. Je nach Tradition werden noch andere Pflanzen, z.B. Mapacho (Urwaldtabak) mit verkocht.

Um den Bedürfnissen nach möglichst intensiven Visionen und Erfahrungen Rechnung zu tragen, verkochen manche Schamanen Engelstrompete (Toé) mit im Sud. Toé ist aber echt was für Fortgeschrittene – Vorsicht!

Meine Empfehlung: Vertraue möglichst reinem Ayahuasca. Es geht nicht um schneller, höher, weiter, sondern um eine authentische Interaktion mit der Intelligenz der Pflanze.

Woher kommt Ayahuasca?

Ayahuasca kommt aus der Amazonas-Region Südamerikas. Es wird dort seit tausenden von Jahren als Teil der schamanistischen Praxis zur Heilung von körperlichen und geistigen Leiden genutzt. Die Legende sagt, dass es die Pflanze selbst war, die den Heilern ihre Dienste angeboten hat. Der Sud hat viele Namen – in Peru vor allem Ayahuasca, in anderen Regionen heißt er Yagé, Yajé, Natem, Cipó oder Daime. Der Gebrauch ist von Peru, Brasilien, Bolivien, Ecuador, Kolumbien, bis Venezuela, Guyana und Suriname verbreitet. In Zunehmend findet Ayahuasca auch in anderen Teilen der Welt Einzug – in den USA ist es als Teil der religiösen Praxis erlaubt, in Deutschland ist Ayahuasca nicht ausdrücklich verboten. Ayahuasca ist geistiges Eigentum Indigener Völker – alle Patente darauf sind ungültig.

Meine Empfehlung: Du solltest wissen, woher Dein Ayahuasca kommt und wer es gekocht hat und Du solltest wissen, ob Du ihr oder ihm vertrauen willst!

Wie bereitest Du Dich auf Ayahuasca vor?

Stell Dir vor, Du hast eine Verabredung mit einer unendlich alten, weisen weiblichen Energie. Kommst Du durchgezecht von der letzten Nacht und mit einem leichten Kater? Kommst Du vollgefressen und mit Ketchup auf`m Hemd? Oder breitest Du Dich auf das Treffen vor, machst Deine Intention klar, räumst Dich innerlich auf und bereitest Dich vor? Ich schlag Dir das vor. Aber letztlich hast du es in der Hand, ob Du eine liebevolle Energie triffst, oder eine, die Dir erstmal die Leviten lesen muss.

Meine Empfehlung: Was auch immer Du von und mit Ayahuasca willst – wenn Du Dich ihr mit Vertrauen und offenem Herzen näherst, wird sie Dich in die Arme nehmen.

Was essen vor Ayahuasca?

Ayahuasca enthält den MAO-Hemmer Harmalin. Da der auch für den Abbau von Tyramin zuständig ist, kann es zu Bluthochdruck kommen. Eine Ayahuasca Diät kann Dich davor schützen und ein wesentlicher Teil Deiner Vorbereitung sein. Die Shipibo Schamanen empfehlen eine strickte Diät: 14 Tage vor einer intensiven Ayahuasca-Erfahrung kein Schweinefleisch, kein Alkohol, kein scharfes Essen, keine eiskalten Nahrungsmittel, keinen Sex und keine Drogen. Eine Woche vorher: Keinen raffinierten Zucker, kein rotes Fleisch, kein Salz oder Pfeffer, keine Süßigkeiten, kein fermentiertes Essen, kein tierisches Fett (Käse & Co.), kein Kaffee.

Meine Empfehlung: Am Tag der Zeremonie nur leichtes, vegetarisches Essen, 4 Stunden vor Aya gar nichts mehr essen!

Was passiert bei Ayahuasca?

Es kann sein, dass Du erbrichst. Muss aber nicht sein. Kann sein, dass Du alte Traumata nochmal durchlebst. Muss aber nicht sein. Kann sein, dass Du Dich warm und geboren fühlst. Muss aber nicht sein. Kann sein, dass Du direkt mit der Intelligenz sprechen kannst. Muss aber nicht. Kann sein, dass Du intensive und bunte Visionen hast und psychedelische Erfahrungen machst, muss aber nicht sein. Vieles kann, nichts muss.

Ayahuasca ist keine Instant-Suppe, die den immer gleichen Geschmack reproduziert. Deine Erfahrung mit Aya besteht aus zwei wesentlichen Bestandteilen – Dir und dem Sud. Ihr beide seid tagesformabhängig. Die Krux mit Erwartungen ist, dass sie selten erfüllt werden.

Meine Empfehlung: Mach Dein Herz auf und vertraue. Nimm an, was immer Dir passiert!

Wie lange wirkt Ayahuasca

Je nach Dosis und Stärke dauert eine Ayahuasca-Zeremonie 4 – 6 Stunden. Das spannende an Ayahuasca ist aber die Integration der Erfahrung. Je mehr und öfter Du sie teilst, um so länger und intensiver bleibt sie bei Dir. Je länger Du danach Deine Intention aufrecht erhältst, vielleicht noch der Diät weiter folgst, desto tiefer und transformierender wird Deine Erfahrung mit der Pflanze sein.

Meine Empfehlung: Je tiefer Du Dich auf die Erfahrung einlässt, desto länger wirst Du sie spüren und desto größer ist ihre Wirkung in Deinem Alltag.

Wie heilt Ayahuasca?

Ich bin kein Schamane, kein Biochemiker, kein Mediziner. Ich bin nur jemand mit ein paar Erfahrungen. Ich habe das Gefühl, dass Ayahuasca die Illusion des Getrenntseins auflöst und uns spüren lässt, dass wir ein Teil von allem sind – wir sind aus Sternenstaub, wir sind zuerst Schwingung und wir teilen unsere Atome mit allen Dingen, belebt oder unbelebt, um uns herum. Diese Erfahrung ist so tief und berührend, dass sie einen umfangreichen psychischen und physischen Heilungsprozess einleitet, der Dein Vertrauen in Dich und die Welt wiederherstellt.

Meine Empfehlung: Spüre in Deinem Körper der Wirkung der Pflanze nach – so weißt Du, was sie für Dich tut.

Wo solltest Du Ayahuasca nehmen?

Meine erste Ayahuasca-Erfahrung habe ich im Peruanischen Dschungel gemacht. Dafür bin ich sehr dankbar. Der tiefe Respekt, die große Liebe und die klare Struktur, mit denen die Shipibo-MeisterInnen ihre Zeremonien durchführen, hat meine Erfahrung mit und mein Vertrauen in Ayahuasca wesentlich geprägt. Es gibt in Deutschland, in den Niederlanden, der Schweiz und Spanien MeisterInnen, die großartige Arbeit mit Ayahuasca machen. Die beste Form für die Begegnung mit Ayahuasca ist ein Retreat – ein geschützter Raum mit Menschen, denen Du vertraust und deren Intentionen Du kennst. Ein einmaliger Ayahuasca-Genuss wird Dir nie die Tiefe und die Weisheit der Pflanze offenbare können. Es bleibt ein Quicky. Kannst du machen, hast du deinen Freunden was zu erzählen. Aber wenn die Sensation im Vordergrund steht, hat die Intelligenz wenig Chance.

Meine Empfehlung: Wähle einen Rahmen, indem Du wenigstens an zwei aufeinander folgenden Nächten an einer Zeremonie teilnehmen kannst. Gib Dir und Ayahuasca die Zeit, euch kennenzulernen.

 

Zum Schluss: Ayahuasca ist in der Welt. Der Geist kehrt nicht mehr in die Flasche zurück. Aber je sorgfältiger und achtsamer wir von den Möglichkeiten Gebrauch machen, die Ayahuasca uns bietet, um so mehr werden wir von dieser Intelligenz lernen und erfahren können und nicht nur uns, sondern auch diese Welt um uns herum heilen können.

MeisterInnen, denen ich vertraue:

www.templeofthewayoflight.org

https://www.facebook.com/ayahuascaberlin

 Bei Fragen: fragen!

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